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erstellt am:
03.03.2025
Die niedersächsischen Seehäfen haben sich im vergangenen Jahr als zentrale Drehscheibe für die Energieversorgung und wirtschaftliche Transformation Deutschlands behauptet. Das belegt die Jahresbilanz 2024 eindrucksvoll: Trotz globaler Herausforderungen konnte der Gesamtumschlag um rund 10 Prozent auf über 55 Millionen Tonnen gesteigert werden. Insbesondere der Massengutumschlag – darunter Rohöl, Erze und Baustoffe – trug maßgeblich zu diesem Wachstum bei. Gleichzeitig zeigt die positive Entwicklung des Containerumschlags am JadeWeserPort (+58 Prozent) das Potenzial der niedersächsischen Häfen als wettbewerbsfähige Logistikstandorte.
„Unsere Häfen sind das Rückgrat der deutschen Energieversorgung – und ihr weiterer Ausbau damit eine nationale Aufgabe“, betont Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies. „Ob LNG als kurzfristige Backup-Kapazität oder die Perspektive für Wasserstoff, grüne Gase und die Anlandung von Energie: Die niedersächsischen Häfen sind längst zentrale Energie-Hubs für die gesamte Republik. Gleichzeitig bilden sie die Basis für die Offshore-Windenergie, die unverzichtbar für unsere Klimaziele ist. Niedersachsen hat hier geliefert – mit einer Infrastruktur, die eine sichere Energieversorgung ermöglicht. Doch jetzt muss auch der Bund liefern: bei den Investitionen in die Häfen selbst und in resiliente Hafenhinterlandanbindungen.“
Während die niedersächsischen Häfen ihre Rolle als Drehscheiben für Energie, Fahrzeuge, On-/Offshore-Wind, Agrarprodukte und Baustoffe ausgebaut haben, offenbaren die Herausforderungen im Hinterlandverkehr dringenden Handlungsbedarf. „Brückensperrungen, marode Schienenwege, fehlende Elektrifizierungen – wir erleben gerade, was passiert, wenn Infrastruktur jahrzehntelang auf Verschleiß gefahren wird“, so Lies. „Das muss in den anstehenden Koalitionsverhandlungen im Bund ganz oben auf die Agenda. Ob Küstenautobahn A20, Elektrifizierung von Bahnstrecken wie Stade–Cuxhaven, der Neubau und die Zweigleisigkeit der Klappbrücke in den Emder Hafen oder die notwendigen Straßen- und Brückensanierungen – genauso wie die seewärtigen Zufahrten zu unseren Häfen über Außenems sowie Außen- und Unterweser: Ohne leistungsfähige Anbindungen verpufft die Leistungsfähigkeit unserer Häfen. Deutschland braucht eine Infrastrukturstrategie, die Versorgungssicherheit, Energiewende und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zusammendenkt.“
Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren massiv in seine Häfen investiert, um sie zukunftssicher aufzustellen. Aktuelle Projekte wie der Bau der neuen Offshore-Liegeplätze in Cuxhaven, die Sanierung der Großen Seeschleuse in Emden oder die geplante Nordhafenerweiterung in Stade zeigen, wie gezielte Investitionen die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Lies: „Aber wir brauchen die Unterstützung durch den Bund. Wie das gemeinsam mit dem Bund funktioniert, haben wir zuletzt mit den Offshore-Liegeplätzen in Cuxhaven gezeigt. Die nationale Hafenstrategie droht sonst zu einer leeren Hülle zu werden – sie muss mit konkreten Finanzierungszusagen hinterlegt werden. Denn eines ist klar: Die Energiewende und eine krisenfeste Wirtschaft gelingen nur mit starken Häfen und einer belastbaren Infrastruktur. Die Jahresbilanz der niedersächsischen Seehäfen unterstreicht damit eindrucksvoll: Niedersachsen ist das energiepolitische Herz Deutschlands – und es ist an der Zeit, dass Berlin das durch entsprechende Unterstützung anerkennt.“
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erstellt am:
03.03.2025