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Land, Vodafone und OXG vereinbaren Ausbau-Offensive

Olaf Lies: „Interessen und Umwelt müssen ausreichend geschützt werden“


Lies   Bildrechte: Vodafone
Michael Jungwirth, Olaf Lies und Stefan Rüter unterzeichnen die Vereinbarung.

Das Niedersächsische Wirtschafts- und Digitalministerium, die Vodafone Deutschland und die OXG Glasfaser GmbH haben am Dienstag eine Kooperationsvereinbarung für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur in Niedersachsen geschlossen.

Ziel der Kooperationsvereinbarungen ist es, die Zusammenarbeit beim eigenwirtschaftlichen Ausbau zu verbessern, zu intensivieren und den Ausbau in Niedersachsen weiter zu beschleunigen. Dazu setzt sich die Landesregierung für Entbürokratisierung bei Genehmigungsverfahren und eine möglichst schlanke Regulierung und fairen Wettbewerb ein. Im Gegenzug stellen die Unternehmen Transparenz bei geplanten und aktuell ausgeführten Projekten sicher, indem entsprechende Daten zur Verfügung gestellt werden. Das trägt dazu bei, den Ausbau in die Gebiete zu lenken, wo der größte Bedarf besteht.

Vodafone beabsichtigt, bis 2026 80 Prozent der Haushalte Niedersachsen im Mobilfunknetz 5G+ zu versorgen.

Parallel dazu möchte OXG bis 2030 300 Millionen Euro in Niedersachsen investieren und damit bis zu 300.000 neue Glasfaseranschlüsse errichten. Zielgruppe sind vorrangig die bereits durch Kabelnetze der Vodafone erschlossenen Gebiete, die von den bereits sehr leistungsfähigen HFC-Netzen auf noch schnellere und energieeffizientere Glasfasernetze aufgerüstet werden sollen. OXG und Land vereinbarten aber auch, darüber hinaus rund 20 Prozent bisher nicht versorgter Adressen mit in das Ausbauprogramm aufzunehmen.

Bis dahin soll die Anschluss-Qualität für viele Festnetz-Kunden im bestehenden Kabel-Glasfasernetz von Vodafone durch 140 Modernisierungsmaßnahmen noch einmal deutlich erhöht werden. Das Netz kann mit seinen 2,6 Millionen Anschlüssen rund zwei Drittel der Haushalte Niedersachsens mit Internet in Gigabitgeschwindigkeit versorgen.

Wirtschafts- und Digitalisierungsminister Olaf Lies: „Wir sorgen mit unseren Kooperationspartnern für eine ausbaufreundliche Gesetzgebung. Verkehrsinfrastruktur, die Interessen der Anliegerinnen und Anlieger, Natur und Umwelt wollen ausreichend geschützt werden. Es darf aber auch nicht dazu kommen, dass Funklöcher nicht geschlossen werden oder Menschen auf eine zukunftsfähige Internetverbindung warten müssen, weil der Ausbau monatelang auf eine Genehmigung warten muss. Daneben müssen wir Energiesicherheit und -effizienz berücksichtigen: Glasfasernetze tragen zur Energieeinsparung bei. Beim Mobilfunk geht Vodafone mit innovativen Maßnahmen wie durch Wind- oder Solarenergie betriebenen Funkmasten voran, die ich gerne weiter begleiten möchte.“

Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland, erklärte: „Die Ausbaupartnerschaft mit Niedersachsen ist einzigartig. Denn erstmals berücksichtigt sie alle uns zur Verfügung stehenden Gigabit-Technologien – Kabel-Glasfaser und FTTH-Glasfaser fürs Festnetz sowie 5G+ im Mobilfunk. Gemeinsam sind wir der festen Überzeugung, dass die Digitalisierung so zügig und umfassend gelingen wird. Und setzen dabei starke Impulse für Wachstum, Wirtschaftsleistung und Wohlstand.“

Stefan Rüter, Chief Commercial Officer der OXG Glasfaser GmbH, gibt einen Ausblick: „OXG hat es sich zum Ziel gesetzt, Deutschland auf dem Weg der Digitalisierung einen großen Schritt voranzubringen. Mit unserer Glasfaser-Offensive möchten wir in Niedersachsen bis zu 300.000 Haushalte zukunftssicher machen und mit ultraschnellem Internet versorgen. Das Besondere am OXG-Ausbau: Der Glasfaser-Anschluss ist sowohl für Eigentümer als auch für Bewohner kostenlos. Und wir bauen ohne das Erreichen einer Vorvermarktungsquote aus.“

Hintergrund zum Glasfaserausbau:

Glasfasernetze sind ein entscheidender Standortfaktor für die Wirtschaft und für Wohn- und Lebensentscheidungen geworden. Die jüngsten Jahre haben die Vorzüge, aber auch die Notwendigkeit leistungsfähiger, zuverlässiger, sicherer Kommunikationsnetze, unter Beweis gestellt.

In Bezug auf Bandbreite, Zuverlässigkeit und Energieverbrauch übertreffen Glasfasernetze die bisherigen Kupfernetze deutlich und werden diese aller Voraussicht nach mittelfristig ersetzen. Eine frühe Umstellung auf Glasfaseranschlüsse stellt daher sicher, dass ein Grundstück langfristig an das Telefonnetz und das Internet angeschlossen ist.

Der Glasfaserausbau wird zu rund 90 Prozent privatwirtschaftlich getragen. Bei rund zehn Prozent wird der Ausbau durch Fördermittel unterstützt. Das Land Niedersachsen und die beteiligten Kommunen haben in den vergangenen Jahren fast eine Milliarde Euro in den Ausbau investiert. Als Flaschenhälse stellen sich jedoch zunehmend nicht fehlende Finanzierung, sondern knappe Kapazitäten bei Bauwirtschaft und Genehmigungsbehörden heraus. Das Land unterstützt daher verstärkt den Einsatz effizienterer Bauweisen, Standardisierung und Vereinfachung von Genehmigungsprozessen und den gezielten Einsatz von mehr Genehmigungspersonal. Ziel ist es, dass die mehr als ausreichend zur Verfügung stehenden Investitionsmittel überhaupt eingesetzt werden können.

Die Versorgung mit Gigabit- und Glasfaseranschlüssen liegt in Niedersachsen nach dem Gigabit-Grundbuch des Bundes auf Platz 2 unter den Flächenländern, Platz 1 beim Zuwachs bei der Glasfaser. Die Versorgungslage in Niedersachsen ist daher gut und verbessert sich im Vergleich zu anderen Ländern sogar noch weiter. Für über 81 Prozent der Haushalte sind bereits Gigabit-Anschlüsse verfügbar, für über 48 Prozent sogar Glasfaser.


Vodafone betreibt in Niedersachsen ein gut ausgebautes Kabel-/Glasfasernetz mit rund 2,6 Millionen gigabitfähigen Anschlüssen für zwei Drittel aller Haushalte.

Um das Bestandsnetz für die wachsenden Datenmengen fit zu halten, wird Vodafone die Anschluss-Qualität für viele Festnetz-Kunden weiter erhöhen. Dafür werden Techniker des Düsseldorfer Kommunikationskonzerns in den kommenden zwei Jahren 140 Kapazitätserweiterungs- und Segmentierungs-Maßnahmen durchführen, um die Stabilität und Zuverlässigkeit an vielen tausend Hausanschlüssen zusätzlich zu steigern. Dabei bringen die Techniker noch mehr Glasfaser ins Kabelnetz und schaffen viele neue Netzsegmente und Glasfaser-Knotenpunkte.

Darüber hinaus wird sich Vodafone weiterhin auch im Glasfaser-Ausbau für den ländlichen Raum engagieren und über bereits laufende Projekte hinaus eigenwirtschaftliche und geförderte Glasfaser-Projekte umsetzen.

Ein drittes Ziel ist der schnellstmögliche, eigenwirtschaftliche und substanzielle Infrastrukturausbau im Bereich des Mobilfunks mit 5G+. Vodafone wird bis Ende des Jahres mindestens 50 Prozent der Haushalte in Niedersachsen mit 5G+ versorgt haben. Bis zum Ende des Jahres 2026 steigt dieser Anteil auf mindestens 80 Prozent. Um die elektrische Versorgungssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die C02-Emmissionen zu reduzieren, kommen an den Mobilfunk-Standorten regenerativer Energiequellen wie Windkraft oder Photovoltaik zum Einsatz. Dazu werden bis Ende 2025 vier Pilotstandorte in Betrieb genommen.

Hintergrund zur OXG Glasfaser GmbH

Deutschlands größte Glasfaser-Allianz OXG, die von Vodafone und Altice im März 2023 an den Start gebracht wurde, wird in den kommenden sechs Jahren bis zu sieben Milliarden Euro für sieben Millionen neue Glasfaser-Anschlüsse in ganz Deutschland investieren. Allein in Niedersachsen wird der Ausbau von bis zu 300.000 Anschlüssen mit rund 300 Millionen Euro finanziert.

OXG errichtet FTTH-Glasfasernetze (Fiber to the Home, Glasfaser bis in das Haus beziehungsweise die Wohnung). Das ist die leistungsstärkste Versorgung, da die Glasfaser so bis direkt zum Kunden reicht.

OXG baut und betreibt ein offenes Glasfaser-Netz. Initial übernimmt Vodafone die Vermarktung der Anschlüsse sowie die Bereitstellung von Diensten wie Telefonie, Internet und TV. Kooperationen mit weiteren Telekommunikationsunternehmen folgen. Darüber hinaus wird sich Vodafone weiterhin auch im Glasfaser-Ausbau für den ländlichen Raum engagieren und über bereits laufende Projekte hinaus eigenwirtschaftliche und geförderte Glasfaser-Projekte umsetzen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.02.2024

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