Land will Maritime Wirtschaft und Wissenschaft in Niedersachsen stärken
Nord/LB stellt Gutachten vor
HANNOVER. Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Wissenschaftsminister Lutz Stratmann haben am (heutigen) Mittwoch in Hannover anlässlich der Vorstellung des Gutachtens der NORD/LB in Kooperation mit dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung e.V., der MR Gesellschaft für Regionalberatung mbH und der Ernst Basler+Partner AG zur Maritimen Wirtschaft und Wissenschaft in Niedersachsen die Bedeutung dieser Branche für das Land betont:
"Mit seiner langen Tradition verfügt Niedersachsen über einen guten Zugang zu den Wachstumspotenzialen der maritimen Wirtschaft, was nicht zuletzt auch mit den hervorragenden Forschungseinrichtungen im Land zusammenhängt. Das Gutachten zeigt konkrete Handlungsansätze auf, wie die Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft in Niedersachsen auch in der derzeitigen Krise gefördert und gestärkt werden kann. Ziel der Landesregierung ist es, alle Wachstumspotenziale der maritimen Wirtschaft in Niedersachsen zu nutzen und eine optimale Vernetzung und verstärkte Zusammenarbeit mit der Forschung zu erreichen", so die Minister.
Rösler betonte, dass es aufgrund der föderalen Struktur der Bundesrepublik von entscheidender Bedeutung sei, regionale Potenziale zu bündeln: "Die maritimen Branchen sind bereits heute sowohl innerhalb Niedersachsens als auch in den benachbarten Bundesländern auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Die engen Wertschöpfungsverflechtungen machen jedoch nicht an den Landesgrenzen halt, sondern erstrecken sich über den gesamten norddeutschen Raum. Wir werden daher den Kernansatz des Gutachtens zum Aufbau einer ’Landesinitiative Maritime Wirtschaft’ aufgreifen und darüber Projekte zur Stärkung und Weiterentwicklung des Maritimen Clusters initiieren und koordinieren. Unser Ziel ist die nachhaltige Stärkung der Unternehmen in den Regionen, um damit mehr Wachstum und Beschäftigung für die norddeutsche maritime Wirtschaft zu ermöglichen", so Rösler.
Wie alle innovativen Branchen profitiert die maritime Wirtschaft von der Kooperation mit der Wissenschaft. Stratmann erklärt hierzu: "Die maritime Wirtschaft arbeitet bereits erfolgreich mit 63 Fachhochschulen und Universitäten zusammen. Für die Zukunft sehen wir gute Möglichkeiten, die maritime Forschung zu intensivieren und die Ausbildung stark auf die Bedürfnisse der Praxis auszurichten, denn für das Wachstum der maritimen Wirtschaft brauchen wir qualifizierte Kräfte, die wir an unseren Standorten Leer und Elsfleth ausbilden. Darum unterstützen wir beispielsweise das Maritime Forschungszentrum in Elsfleth. In Elsfleth bietet die jetzt geschaffene Infrastruktur die perfekte Voraussetzung für die enge Verzahnung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Forschungsaktivitäten und deren praktischer Umsetzung. Durch das Gutachten zur Stärkung und Weiterentwicklung der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft erhalten wir jetzt die Grundlage, um die Akteure zusammenzubringen und konkrete Projekte zu starten. Damit werden wir die maritime Forschung gezielt fördern."
Das Gutachten listet insgesamt 15 Projektideen auf. Davon beinhaltet die "Landesinitiative Maritime Wirtschaft" als Leitprojekt die Institutionalisierung eines Clustermanagements, dass zum einen die für Niedersachsen formulierten Projekte auf den Weg bringt, zum anderen aber auch die Vernetzung mit den anderen Küstenländern und ihren Aktivitäten koordiniert.
In Niedersachsen sind rund 40.000 Arbeitnehmer in 893 maritimen Betrieben beschäftigt. Allein die Werften beschäftigen knapp 7.000 Arbeitnehmer und erwirtschaften in Deutschland mit 1,41 Milliarden Euro den höchsten Umsatz. "In Deutschland ist Niedersachsen das Schiffbauland Nr.1. Ich werde mich daher weiterhin intensiv dafür einsetzten, dass die Werftstandorte in unserem Land erhalten bleiben", betonte Rösler, auch vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Situation der Nordseewerke in Emden und der Hegemann-Werftengruppe in Berne. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Reedereiwirtschaft. Mit 120 Reedereien und 1200 zugehörigen Schiffen ist Niedersachsen hinter Hamburg der zweitgrößte Reedereistandort in Deutschland. Gute Entwicklungschancen sieht das Gutachten auch in der Meerestechnik, insbesondere in der Offshore-Windindustrie.
Das vollständige Gutachten ist im Internet unter www.mw.niedersachsen.de als Anlage zu dieser Presseinformation abrufbar.
Hintergrund:
Mit mehr als 20 Einzelbranchen ist die maritime Wirtschaft ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Niedersachsen. Häfen, Schifffahrt, Schiffbau, industrielle Offshore mit Unterwassertechnik, Meeresbergbau, Eis- und Polartechnik gehören genauso wie Offshore-Windenergie, maritime Aquakultur, blaue Biotechnologie, Hydrographie, maritime Leit- und Sicherheitstechnik, maritime Umweltschutztechnik, Küstenmanagement und der Wasserbau dazu.
Vielen dieser Branchen werden trotz der derzeitigen Krise enorme Wachstumspotenziale prognostiziert. Der ökonomische Erfolg der maritimen Wirtschaft basiert dabei in besonderer Weise auch auf der Leistungsfähigkeit von Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, die in den verschiedenen maritimen Bereichen aktiv sind. Ziel der niedersächsischen Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik ist es, der maritimen Wirtschaft und Forschung optimale Rahmenbedingungen zu bieten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und so vom prognostizierten Wachstum zu profitieren.
Artikel-Informationen
erstellt am:
16.09.2009
zuletzt aktualisiert am:
19.03.2010
Ansprechpartner/in:
Christian Haegele
Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
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